Rückblicke 2009

 




 Oberwiesenthal - Blick übers Hotel zum Fichtelberg

Kurzbericht über das Jahrestreffen des Görkauer Freundeskreises
in Oberwiesenthal und Görkau / Jirkov von 21. bis 24. Mai 2009



Am Himmelfahrtstag trafen die zahlreichen Heimatfreunde, es waren fast 100 Personen, im Hotel am Fichtelberg im erzgebirgischen Oberwiesenthal ein. Nach dem Zimmerbeziehen kam es vielfach zu freudigen Begegnungen mit alten Freunden und Bekannten in den speziell für den GFK vorbereiteten Räumen des Hotels. Zum Teil waren ganze Familien mit Kindern und Enkeln angereist. Nach der offiziellen Begrüßung durch den Sprecher Professor Rudolf Jansche wurde durch Franz Löschner die aktuelle Zeitschrift ausgegeben, in der das Programm des Treffens und interessante Beiträge, wie z.B. über Max von Hohenlohe-Langenburg von der Herrschaft des Schloßes Rothenhaus, aufgeschrieben waren. In dieser Zeitschrift fanden die Teilnehmer auch Hinweise zu Wanderungen und Fahrten für den "Tag zur freien Verfügung". Fröhliche Unterhaltung bot dann eine Gruppe sangesfreudiger, ergebirgischer "Männertagsausflügler", die mit ihren Instrumenten spontan zu unserer Gesellschaft kamen.

Der Samstag stand ganz im Zeichen unserer Heimatstadt Görkau / Jirkov. Mit zwei Autobussen gelangten wir über das Egertal und vorbei an der Kreisstadt Komotau / Chomutov zur Kirche St. Ägidius in Görkau. In einem von Jürgen Schmidt vorbereiteten und als Lektor mitgestalteten Wortgottesdienst gedachten die Freunde des GFK ihrer kirchlichen Feste der Kindheit und Jugendzeit. In Liedern, Gebeten und Fürbitten wurde Gott gedankt und um seinen Segen erbeten. Der tschechische Ortspfarrer, M. Dvoulety, begrüßte die Teilnehmer und hielt eine kurze Predigt zu Worten von Dietrich Bonhoeffer. Orgelspiel und lateinische Gesänge, ausgeführt von zwei jungen tschechischen Frauen, ließen den Gottesdienst zu einem schönen Erlebnis werden. Anschließend fand am Gedenkstein des GFK auf dem Görkauer Friedhof ein Totengedenken statt. Dabei wurde besonders auf die vor wenigen Tagen erfolgte Restaurierung des ältesten Grabes durch deutsche und tschechische Soldaten und den örtlichen Steinmetzes hingewiesen. Diese Besonderheit fand auch Beachtung in der Sächsischen Presse und im MDR.

Zum Mittagessen fanden sich die Teilnehmer des Heimattreffens mit den Gästen aus der Partnerstadt Brand-Erbisdorf im Rittersaal des Schlosses Rothenhaus zusammen. Dort fand auch am Nachmittag das Konzert mit dem Chor "Ventilky" der Musikschule Jirkov / Görkau statt. Die etwa 20 Sängerinnen und Sänger brachten klassische, kirchliche und moderne Chorsätze zu Gehör, die selbst Fachleute zum Staunen brachten. Großer Beifall und Zugaben beschlossen diesen Höhepunkt des Treffens. Es fehlten jedoch nicht die entsprechenden Begrüßungs- und Dankesworte von Seiten des GFK und der Stadt Jirkov / Görkau und Brand-Erbisdorf von den jeweiligen Bürgermeistern. Als Erinnerung erhielten diese Vertreter je eine Mappe mit den bisher erschienenen Jahreszeitschriften des GFK überreicht. Auch Vertreter der Bundeswehr und der tschechischen Armee, die sich um das Denkmal und Gräber auf dem Friedhof bemühen, waren als Gäste anwesend.

Die Rückfahrt erfolgte übers Gebirge, durch Sonnenberg und vorbei am Stausee der ehemaligen Stadt Preßnitz zurück zum Hotel. Weil an diesem Tage unser Redakteur Gerhard Triebe seinen 75. Geburtstag beging, war es nur verständlich und schön, daß der Abend recht lang wurde.

Am Sonntag, dem 24. Mai, nahm man Abschied und hoffte auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr oder später irgendwo - irgendwann. So schön das Wiedersehen mit alten Freunden aus der Heimat - in der Heimat war, so schmerzlich sind die Abschiede, weil niemand weiß, wie viel Zeit jedem noch geschenkt wird.




St. Ägidius Kirche Görkau


in der Görkauer Kirche


Brita Thomas und Jürgen Schmidt bei der Andacht


Gedenkstein des GFK


beim Totengedenken


Das älteste Grab (Ehrengrab von 1904) auf dem neuen Görkauer Friedhof


Enkel der Vertriebenen


Schloß Rothenhaus - Innenhof


Professor Jansche und Dolmetscher


Chor Ventilky im Rittersaal

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Quinauer - Wallfahrt 2009
(Květnov)
im böhmischen Erzgebirge

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Wallfahrtskirche Quinau, Sommer 2008, J.Sch.

An drei Sonntagen
5., 12. u. 19. Juli 2009
Beginn jeweils 14:15 Uhr

Wallfahrtsgottesdienste
zur Kirche Mariä Heimsuchung
- in deutscher Sprache -


  • Erlebnisbericht

  • Zwei Bischöfe von Leitmeritz würdigen Quinauer Wallfahrt im Juli 2009

    Zwar wurde in Quinau / Květnov im böhmischen Erzgebirge am ersten Wallfahrtssonntag, dem 5. Juli 2009 das Patronatsfest "Mariä Heimsuchung" (Festtag 2. Juli) gefeiert, aber am zweiten Wallfahrtssonntag würdigten gleich zwei Bischöfe diesen mehr als 660 jährigen Wallfahrtsort mit ihrer Anwesenheit. Bereits 8:00 Uhr morgens am 12. Juli beteten tschechische Katholiken den Rosenkranz an der traditionellen Treppe der Wallfahrtskirche. 10:30 Uhr feierte der neue Bischof, Jan Baxant, aus Leitmeritz zusammen mit mehreren Priestern und unter Teilnahme einer großen Anzahl Christen eine Bischofsmesse. Aus der ganzen Region des böhmischen Erzgebirges waren Gläubige angereist, um ihren neuen Bischof zu erleben. Seit vielen Jahren war dazu die Hauptpforte der Wallfahrtskirche geöffnet worden. Am Nachmittag versammelten sich dann vor allem die Gläubigen, die vor mehr als 60 Jahren als Kinder und Jugendliche zur Quinauer Wallfahrt kamen und zahlreiche Katholiken aus den grenznahen Gemeinden des Bistums Dresden-Meißen, aus Olbernhau, Marienberg und Chemnitz, von wo auch Gemeindepfarrer und Priester mitkamen. Nach dem Rosenkranzgebet begann 14:15 Uhr die Hl. Messe mit Altbischof Josef Koukl aus Leitmeritz. Dieser wurde herzlich begrüßt und in der Predigt würdigte ihn Pfarrer Heinz Bohaboj (Chemnitz) besonders für seine langjährigen Bemühungen um Annäherung und Versöhnung zwischen Tschechen und Deutschen. Er erinnerte auch an die Verleihung des Karlspreises der Sudetendeutschen Landsmannschaft an diesen Bischof im Jahre 2005. Mit etwa 100 Gläubigen war dieser deutschsprachige Gottesdienst recht gut besucht.

    Am ersten von drei Wallfahrstssonntagen hatten sich noch mehr Menschen zum deutschen Gottesdienst eingefunden, weil auch die in der alten Heimat verbliebenen Deutschen mit einem Autobus aus Komotau / Chomutov angereist waren. Bereits seit vielen Jahren, als Wallfahrten in der damaligen Tschechoslowakei wieder erlaubt waren, sammelt Hedwig Hurnik aus Komotau / Chomutov die älteren Christen und fährt mit ihnen nach Quinau / Květnov und anschließend zum Kaffeetrinken nach Ladung / Lesna ins ehemalige Gasthaus Kroh. In seiner Predigt verglich Pfarrer Gemende aus Bärenstein die Wallfahrt am Sonntagnachmittag mit einem Besuch der Kinder bei ihrer Mutter, die auf ihre Kinder wartet und sich auf sie freut. Er sagte: "Jetzt ist die richtige Zeit am Nachmittag zur Mutter zu Besuch zu gehen, zu unser aller Mutter Maria, ihr eine Freunde zu machen, sie zu grüßen, mit ihr zu sprechen, sie um Rat und Hilfe bitten".

    Die Erhaltungs- und Renovierungsarbeiten an diesem alten Gotteshaus gehen weiter und mit Spenden und Gebeten wird in einigen Jahren, so hoffen wir, das Kirchlein im oberen Erzgebirge wieder zu alter Schönheit und zu neuem Leben erstehen.

    Jürgen Schmidt, aus Ojes bei Görkau

  • Felix - ein Nachfahre der Vertriebenen an der 50stufigen Rosenkranz-Treppe in Quinau

Wallfahrtsgottesdienst mit Altbischof Josef Koukl               Quinauer Wallfahrtskerze mit deutscher Aufschrift "Maria-Königin des Erzgebirges"

J. Schmidt u.Thomas Lang(Koppe)

                       

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