Von den 5 598 Toten, die auf der deutschen Kriegsgräberstätte in Eger / Cheb ruhen, hat der Volksbund 2 734 identifiziert. Ihre Namen und Lebensdaten sind auf Grabkreuzen verzeichnet oder auf Pultsteinen, wenn sie unter den Unbekannten bestattet sind. Ein wetterfestes Namensbuch gibt die Namen derjenigen wieder, die nicht zu finden und zu bergen waren. Unter den namentlich bekannten Toten sind 473 Zivilpersonen. Auch unter den Unbekannten dürften zahlreiche Zivilisten sein. Weitere Einbettungen sind vorgesehen. Nach Planungen des Volksbundes sollen in Eger / Cheb einmal bis zu 7 700 deutsche Kriegstote ruhen.
Annähernd 3 000 Menschen waren am 11. September 2010 auf dem Kriegsgräber-Friedhof in Eger / Cheb - jeder mit seiner eigenen Geschichte, seinem persönlichen Wissen, seiner Last und Trauer um gefallene, vermisste, ermordete Familienmitglieder.
Auch der Sprecher, Prof. Rudolf Jansche, und Hauptmann a.D. Thomas Mielenz vom Görkauer Freundeskreis nahmen stellvertretend für unsere Heimatfreunde an den Feierlichkeiten und am Gedenken teil.
Texte z.T.: Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. Bundesgeschäftsstelle, Pressereferat
Fotos: Rudolf Jansche
Seit 2004 steht im Eingangsbereich des Görkauer Friedhofs, auf einer gepflegten Anlage, ein Gedenkstein. Alljährlich im Mai wird diese Anlage gepflegt und anschließend findet eine Gedenkfeier statt. So etwas ist nichts Außergewöhnliches, das gibt es erfreulicherweise an mehreren Orten des Sudetenlandes. Was aber in Görkau / Jirkov seit einigen Jahren bereits zur Tradition wurde, ist wohl selten, wenn nicht sogar einmalig in der Tschechischen Republik. Der Görkauer Freundeskreis gab vor wenigen Jahren den Anstoß, die Stadtverwaltung von Görkau / Jirkov stellte den Platz zur Verfügung, man einigte sich auf den Text, der in Deutsch und Tschechisch auf den Gedenkstein (Obelisk) geschrieben wurde und Soldaten und Offiziere der Bundeswehr und der tschechischen Streitkräfte gestalteten die Gedenkanlage und pflegen sie regelmäßig.
Am 26. 5. 2010 waren wieder deutsche und tschechische Soldaten und Offiziere früh um 9:00 Uhr gemeinsam an dieser Anlage, bereinigten die Reste des Winters, säuberten Stein und Rasen und bereiteten die Gedenkfeier vor. Die Organisation lag dabei in den bewährten Händen von Hauptmann a.D. Thomas Mielenz, der Mitglied des Görkauer Freundeskreises ist. Nach dem gemeinsamen Mittagessen auf Schloß Rothenaus, an dem auch Vertreter der Stadt Jirkov / Görkau und des Görkauer Freundeskreises teilnahmen, versammelten sich alle Beteiligten 14:00 Uhr wieder auf dem Friedhof.
Eine kurze Andacht mit Kranzniederlegung und Gedenkworten des stv. Bürgermeisters der Stadt, von den Streitkräften, der Partnerstadt Brand-Erbisdorf und vom Görkauer Freundeskreis wurde zum Höhepunkt diese denkwürdigen Tages. Die Vertreter der Stadt und der tschechischen Armee betonten besonders das Kriegsende vor 65 Jahren und erinnerten an die zahllosen Toten.
"Wir vom Görkauer Freundeskreis", so sagte Jürgen Schmidt, "sind sehr dankbar dafür, dass uns die Möglichkeit gegeben ist, unserer Verstorbenen an ihrer letzten Ruhestätte in Würde zu gedenken. Ein besonderer Dank gilt den Soldaten, die in vorbildlicher Weise hier als friedvolles Bindeglied zwischen unseren Völkern wirken".
Nach altem Brauch, zündete Lm. Schmidt am mit Kränzen geschmückten Gedenkstein ein Grablicht an und sprach ein kurzes Gebet.
Das ist das Besondere auf dem Friedhof in Görkau / Jirkov am Fuße des böhmischen Erzgebirges; ein Beispiel, dem andernorts nachzufolgen wäre.
Fotos: Michal Bečvář und Stadtverwaltung Jirkov.
Am ersten Abend begrüßte der Sprecher des Freundeskreises, Prof. Rudolf Jansche, die Teilnehmer. Auch der Leiter des Hauses, das eine Stiftung Sudetendeutsches Sozial- und Bildungswerkes ist, Herr Steffen Hörtler, fand freundliche und erklärende Worte. Bevor durch Landsmann Franz Löschner die Jahreszeitung und eine Broschüre mit historischen Fotos vom Erzgebirge verteilt wurden, zeigte Jürgen Schmidt die neusten Fotos von der Gedenkfeier am 26. Mai 2010 auf dem Friedhof in Görkau.
Der Freitag stand allen zur freien Verfügung in und um Bad Kissingen offen. Eine Gruppe von 15 Leuten besichtigte am Vormittag den Betrieb unseres Landsmannes Alexander Pflugbeil, der hochwertige "Schlafstil" Daunenschlafdecken produziert. Am Abend gab es Musik von einem jungen Alleinunterhalter zum Mitsingen und Tanzen.
Eine ganztägige Busfahrt führte alle Teilnehmer am Samstag in das Fränkische Weinland nach Veitshöchheim, nach Volkach und auf die Vogelsburg. Bei herrlichem Sommerwetter genossen alle die Schiffahrt auf dem Main und die Reise durch die Weinberge. Mit gutem Bier oder lieblichem Wein klang der Abend in der Weinstube des Heiligenhofes aus.
Am Sonntagmorgen blieb nur Zeit für Abschiedsfotos, für gute Wünsche und den Austausch von Adressen und schon machten sich alle "Görkauer Heimatfreunde" wieder auf den Heimweg. Es waren schöne Tage des Zusammenseins und den Gastgebern des Heiligenhofes sei herzlich dafür gedankt.