Rückblicke 2013


Rückblick auf die Quinauer Wallfahrten 2013

An den drei Wallfahrtssonntagen, vom 7. bis 21. Juli 2013, fanden wieder die traditionellen Wallfahrten zur Kirche "Maria Heimsuchung" nach Quinau statt. Erfreut waren die Wallfahrer über die vorangeschrittene Renovierung der Kirche. Von Weitem sah man den neuen Anstrich und dann auch die begonnene Restaurierung des Innenraumes, der Deckengemälde und des ausgebesserten Wandanstrichs. Es gibt allerdings noch viel zu tun, bis dieses Kleinod des mittleren Erzgebirges wieder in einem würdigen Licht erstrahlt. Die Seitenaltäre, der Hauptaltar, die Bänke und der Fußboden warten noch auf eine Restaurierung; ebenso die Nebengebäude im Areal. An der "Rosenkranztreppe" wurde schon fleißig gearbeitet und auch die Steinplatten vor dem Haupteingang sind gerichtet.
Einige Teilnehmer der Feier am Gedenkstein in Deutschneudorf (am 6. Juni) kamen ebenfalls am ersten Sonntag zur Hl. Messe um 14:oo Uhr, sodass dieser deutschsprachige Gottesdienst, wie auch die an den anderen Tagen, gut besucht waren.

Hier ein paar aktuelle Fotos:


Wallfahrtskirche Quinau - neuer Anstrich 2013


Giebelansicht 2013


Wallfahrtskirche Quinau 2013


Wallfahrtsgottesdienst am 7. Juli 2013
Pfarrer Brünnler mit Assistenten


Wallfahrer in Quinau beim Gottesdienst am 7. Juli 2013





Treffen des Görkauer Freundeskreises am Heiligenhof in Bad Kissingen im Jahr 2013
Kurzbericht von Gerhard Triebe - 12.6.2013
(etwas gekürzt, d. Red. J.Sch.)




Vertreter des GFK beim Treffen 2013

In diesem Jahr trafen sich 23 Heimatfreunde des Görkauer Freundeskreises vom 30. 05. - 02.06. 2013 am Heiligenhof, der traditionsreichen Begegnungsstätte der Sudetendeutschen in der schönen Kurstadt Bad Kissingen.
Unser Sprecher, Prof. Rudolf Jansche, begrüßte uns nach dem Totengedenken ebenso herzlich wie den Leiter der Begegnungsstätte, Steffen Hörtler.
Steffen Hörtler, der auch einer der Stellvertreter des SL-Bundesvorsitzenden ist, begrüßte uns als treue Gäste des Hauses und berichtete über die zahlreichen Begegnungen. Daran anknüpfend überreichte ihm Prof. Jansche sein jüngstes Buch "Damit kein Gras drüber wächst" (Böhmische Geschichte und Geschichten für die Enkel erzählt).
Es ist eine für uns als Erlebnisgeneration und für unsere Nachkommen spannende Geschichte, aus der zu lernen wäre und über die kein Gras wachsen darf.
Der Nestor unseres aktiven Teams, Heimatfreund Franz Löschner, führte uns am Abend seine DVD "Blick zurück - vor 10 Jahren Treffen in Rimbach mit Busfahrt nach Marienbad" vor, die in uns viele schöne Erinnerungen, auch an liebe Freunde weckte und wir danach genügend Gesprächsstoff hatten.
Der nächste Tag stand uns zur freien Verfügung. Viele wollten natürlich Bad Kissingen richtig kennen lernen. Die Sportler unter uns gingen zu Fuß, etliche zogen die Fahrt mit dem Auto vor, manche machten einen Spaziergang in die Natur und einige blieben am Heiligenhof. Es machte Spaß, in der Stadt zu bummeln, blumenreiche Parkanlagen zu sehen, Schaufenster zu besichtigen, vor den zahlreichen Cafés und Restaurants die Speisekarten zu studieren, sich von Freunden beraten zu lassen, um dann mit ihnen in einem auserwählten Lokal Essen und Getränke zu genießen. Es war ein wunderbarer Tag der Entspannung.
Am nächsten Tag brachte uns ein Sonderbus nach Oberhof, dem Thüringer Luftkurort und Wintersportzentrum. Obwohl der Ort in Nebel versank, geleitete uns ein sachkundiger Führer an die Wettkampfstätten und in die große moderne Ski - Sporthalle, wo wir mehrere Jugendgruppen auf Skiern beim Training unter sachkundiger Anleitung beobachten konnten.
Im Haus Vergissmeinnicht, ein familiengeführtes Hotel, erwartete uns ein köstliches Thüringer Mittagessen.
Die Rückfahrt führte uns nach Meiningen, in die Kultur- und Theaterstadt.
Überlaufende Bäche, größer werdende Wasserflächen auf Wiesen und Äcker kündeten an, was uns in den nächsten Tagen erwartete.
Den Abend, der auch schon der Abschiedsabend war, verbrachten wir in froher Runde im Weinkeller.
Wie geplant, hörten wir zunächst eine Buchlesung aus einem Kapitel des bereits erwähnten Buches von Rudolf Jansche, die der Autor selbst vornahm. Interessant ist, dass Jansche in bestimmten Passagen des Buches seine Enkel in einen Dialog geschickt einbezieht.
Der Autor bekam am Ende viel Beifall. Die Lesung machte neugierig auf mehr.
Der Abend verlief in bester Stimmung an allen Tischen.
Schließlich war es der Abschiedsabend. Der Sprecher, Prof. Jansche, bat Heimatfreund Gerhard Triebe um das Schlusswort.
Dieser würdigte die freiwillige Arbeit während des Jahres und die langfristige Vorbereitung des Treffens durch das aktive Team: Ständige Korrespondenz und Absprachen des Sprechers mit dem aktiven Team, einsammeln der Spenden für die Restaurierung des Freskos an der Heimatkirche Görkau, Versand und Abrechnung des Buches von M. Béčvár durch Franz Löschner.
Gerhard Triebe bedankte sich bei allen Autoren für Beiträge und Fotografien und bittet auch im nächsten Jahr um Unterstützung, auch um Beiträge für das Internet.
Er bedankte sich beim Gastgeber, dem Heiligenhof; grüßte alle Landsleute, wünscht allen gute Gesundheit, eine gute Heimfahrt und hofft, dass im nächsten Jahr viele Teilnehmer kommen, wenn es wieder in die alte Heimat geht.








Das neue Buch von Prof. Jansche : "Damit kein Gras drüber wächst"



Inhaltsangabe

Inhaltsverzeichnis mit Bestellhinweis





Tafel mit Kopf und Text zum Bildhauer F. M. Brokoff an der Görkauer Stadtkirche



Auf Schloß Rothenhaus geboren
und am 12. September 1688 in dieser Kirche getauft wurde

Ferdinand Maximilian Brokoff

Einer der bedeutendsten Bildhauer des böhmischen Barock

Übersetzung des Textes auf der Tafel an St. Aegidius in Görkau

      Ferdinand Maximilian Brokoff war der jüngste Sohn des bekannten Bildhauers Johann Brokoff.
      Die Familie stammte aus Georgenberg in der Gespanschaft Zips, die seinerzeit zu Ungarn gehörte. Der Vater war ab 1680 an verschiedenen Orten in Böhmen tätig, so auch am Schloß Rothenhaus bei Görkau. Die Säule mit der Pieta an der Stadtkirche St. Aegidius und der Hl. Nepomuk an der Biela sind auch Werke des Vaters Johann Brokoff.

      Der Sohn Ferdinand Maximilian wurde in Rothenhaus geboren und am 12.9.1688 in der Stadtkirche St. Aegidius getauft.

      Die Familie ließ sich um 1690 in Prag nieder und gründete dort eine Bildhauerwerkstatt.

      Ferdinand Maximilian war Schüler seines Vaters und arbeitete zunächst in der Familienwerkstatt in Prag. Ab 1707 schuf er eigene Plastiken für die Karlsbrücke in Prag. Später erhielt er Aufträge für Kirchen in Breslau und Wien. Sein größter Auftrag war die Ausschmückung der Klosterkirche in Grüssau / Schlesien.

      Die Schreibweise des Familiennamens ist sehr unterschiedlich und ist besonders im Tschechischen nicht einheitlich. Die Varianten reichen von Brokoff und Brokof über Brokov und Prokof bis zu Prokop.

      Auf jeden Fall ist Ferdinand Maximilian Brokoff - wie immer sein Name auch geschrieben sein mag, ein berühmter Sproß unserer Heimatstadt Görkau und Rothenhaus.


Gedenktafel für F. M. Brokoff an der Stadtkirche St. Aegidius in Görkau / Jirkov

Fotos: J. Schmidt, 2013









20jähriges Kirchweihfest in Göttersdorf / Boleboř im böhmischen Erzgebirge

Mit besondere Freude und zahlreicher Teilnahme feierten Christen aus der Pfarrei Görkau / Jirkov am Samstag, dem 24. August 2013 das 20jährige Bestehen des neuen Kirchleins in Göttersdorf / Boleboř. Mit mehr als 50 Gläubigen und Gästen war das Kirchlein bereits gegen 10:oo Uhr überfüllt, sodass einige draußen vor der weit geöffneten Tür stehen mussten.

Vor 20 Jahren, im August 1993 war es möglich geworden, ein neues Kirchlein an Stelle der ehemaligen barocken Dorfkirche "St. Nikolaus" durch Spenden und mit der besonderen Hilfe zahlreicher ehemaliger Göttersdorfer Landsleute zu errichten. Die Weihe nahm seinerzeit Bischof Josef Koukl aus Leitmeritz vor.


Die neu erbaute Kirche in Göttersdorf / Boleboř

Unter dem Geläut der alten Glocke, die im freistehenden Türmchen hängt, begann die Festmesse mit dem zuständigen Ortspfarrer aus Görkau / Jirkov, Miroslav Dvoulety, dem Pfarrer von Komotau / Chomutov, Alois Heger und dem ehemalige Pfarrer aus der sächsischen Nachbargemeinde Marienberg-Olbernhau, Norbert Weinhold. Zusammen mit Lektoren, Ministranten, mit reichlich Weihrauch, mit Klängen aus einer Elektronikorgel und dem Gesang der anwesenden Gemeinde wurde der Gottesdienst zu einem würdigen Jubiläum. Die Lesungen und das Evangelium trug man jeweils in Tschechisch und Deutsch vor. Nach der tschechischen Predigt fand auch Pfr. Weinhold, der schon oftmals bei Heimattreffen der "Göttersdorfer" in dieser Kirche die Hl. Messe feierte, recht treffende Worte bezüglich dieses Gotteshauses, welches ein besonderer und notwendiger Ort sei, an dem Gottesverehrung und Versöhnung lebendig werden können. Lektor Jürgen Schmidt, der auch alljährlich in der nahegelegenen Wallfahrtskirche Quinau / Kvetnov mit am Altar steht, sprach die Fürbitten in Deutsch. Darin wurde gebeten, dass sich die politisch Verantwortlichen um Versöhnung und Ausgleich zwischen den Nachbarvölkern bemühen mögen; ebenso um Segen für die jetzige Gemeinde an diesem Ort und für die ehemaligen Bewohner von Göttersdorf, die vor 20 Jahren tatkräftig zum Bau dieses Kirchleins beigetragen hatten. Leider konnten nur sehr wenige deutschsprachige Katholiken an diesem Ereignis teilhaben. Aus Alters- und Krankheitsgründen mussten leider die treuen Heimatleute aus der ehemaligen Pfarrei Göttersdorf absagen, was der Ortsbetreuer Gerald Bretfeld bereits vorher mitgeteilt hatte.

Mit einem kleinen Imbiss im Freien, mit Kaffee, Wein, Strudel und Keksen, den die Frauen und Männer der Stadtgemeinde St. Aegidius Görkau / Jirkov vorbereitet hatten, klang dieser festliche und schöne Vormittag aus. Recht erfreulich konnten die deutschen Gäste feststellen, dass die wenigen Christen, die heute dort leben, bereits mit mehreren Generationen - mit Kindern, Eltern und Großeltern - sich in diesem Gotteshaus heimisch fühlen.

                                                                                                                            Jürgen Schmidt, 2013