Das historische Wandbild
an der Görkauer Stadtkirche St. Aegidius
ist restauriert !
Dieser 1. November 2014 ist ein denkwürdiger Tag für den Görkauer Freundeskreis
und für die Stadt Görkau/Jirkov.
Wie ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk wurde am Fest Allerheiligen das
historische Wandbild an der St. Ägidius Kirche in Görkau enthüllt und gesegnet.
Nach
langjährigen Aktivitäten zur Vorbereitung begannen im Juli diesen Jahres die
Restaurierungsarbeiten an diesem etwa 250 Jahre alten Bild, die sich zudem als
sehr schwierig gestalteten. Umso größer ist nun die Freude darüber, dass es
gelungen ist, dieses wertvolle Kulturgut zu erhalten.
Das denkwürdige Ereignis fand in einem sehr würdigen Rahmen statt. Zur rechten
Zeit hob sich gegen Mittag der Nebel und ließ die Sonne erstrahlen. Etwa 100
Einwohner der Stadt versammelten sich zu diesem Ereignis auf dem Marktplatz.
Auch zahlreiche geladene Gäste, die an der
Restaurierung mitgewirkt hatten, nahmen an der feierlichen Zeremonie
teil.
Die Stadt Görkau/Jirkov wurde durch den Bürgermeister Herrn Stejnar, Herrn
Becvar und Herrn Urban vertreten. Aus der Partnerstadt Brand-Erbisdorf waren der
Bürgermeister Dr. Antonow und Pastor Krüger angereist. Der Restaurator Herr
Hamsik kam mit seiner Familie aus Prag. Ebenfalls zu den Gästen zählte der
Direktor des Regionalmuseum Komotau/Chomutov, Herr Ded. Nach dem Eintreffen des
zuständigen kath. Pfarrers M. Dvoulety und mehreren Ministranten vor dem noch
verhüllten Fresko eröffnete Herr Becvar als Vertreter der Stadt den Festakt.
In seiner Begrüßung hob er dankend das Engagement von deutscher Seite zur
Rettung des Wandbildes hervor. Im Anschluss folgte eine sehr eindrucksvolle Rede
durch Herrn Direktor Ded. Zitat: "Das heutige Treffen zum Segnen des
restaurierten Fresko ist nicht nur eine Versammlung der Bewohner bei der
Enthüllung des erneuerten Kunstwerks oder der Gläubigen bei ihrem Heiligtum. Es
ist mehr als das. Es ist ein weiteres Gedenken für die Rückkehr der ehemaligen
deutschen Mitbürger in die Geschichte, von der sie für immer gelöscht werden
sollten. Aber es ist unmöglich, jemanden auszulöschen und jemanden zu vergessen,
dessen Existenz, Arbeit und geistige Welt daran erinnert, was wir um uns sehen
..."
Im Namen des Regionalmuseums dankte er allen, die sich für die Vollendung des
Werkes verdient gemacht haben. Feierlich enthüllten nun Pfarrer Dvoulety und
Jürgen Schmidt als Vertreter des Görkauer Freundeskreises
gemeinsam unter großem Beifall das Fresko.
In einer sehr bewegenden Rede zog Herr Schmidt einen Bogen
von der christlichen Bedeutung des Wandbildes "Das Beweinen Christi" zu
den historischen Ereignissen und persönlichen Erlebnissen. Zitat: "Das ist eine
Szene, die uns zutiefst berührt - fast alle der hier Anwesenden- besonders wir
Älteren- kennen das und haben es selbst erlebt. Schon bevor das Bild entstand
und dann im Zweiten Weltkrieg und danach, mussten viele Bürger dieser Stadt ein
ähnlich leidvolles Schicksal ertragen. Vor 2000 Jahren waren es die Römer als
Besatzungsmacht in Jerusalem; in meiner Kindheit waren es zunächst meine, dann
ihre Landsleute, die Angst und Schrecken, Schmerz und Leiden verbreiteten.
Dieses Bild ist ein geschichtliches Dokument, das uns lieb und teuer sein muss,
denn es erinnert uns an unsere gemeinsame leidvolle Vergangenheit, die sich
nicht wiederholen darf."
Als
Zeichen des Dankes für die Unterstützung und gute Zusammenarbeit überreichten
die Vertreter des GFK einigen Helfern ein Blumenpräsent.
Als Höhepunkt der Veranstaltung vollzog Pfarrer Dvoulety die Zeremonie der
Segnung des Wandbildes mit Gebeten, Weihwasser und Weihrauch.
Er lud im Anschluss alle Besucher zu Kaffee und Kuchen ins Pfarrhaus ein. In
diesem Rahmen überreichte Jürgen Schmidt Herrn Pfr. Dvoulety die Spende des GFK
in Höhe von 3142,-Euro in bar. Die Partnerstadt Brand-Erbisdorf
hatte ihre Spende in Höhe von 2000,-€ bereits im Jahr 2013 überwiesen.
Die Kosten der Restaurierung beliefen sich auf etwa 10.000,-€. Auch die Stadt
Jirkov, sowie die kath. Kirchenverwaltung tragen zur Finanzierung dieses
Projektes bei.
An
dieser Stelle sei allen Spendern nochmals herzlich für ihre Gabe gedankt. Es
wäre wünschenswert, wenn recht viele Heimatfreunde in nächster Zeit ihre
Heimatstadt Görkau besuchen würden. Dabei wäre nicht nur das großartige Gemälde
an der Ostseite der Stadtkirche zu betrachten und darunter innezuhalten, sondern
es sind auch die historischen Textstellen aus der Bibel in alter deutscher
Schrift nachzulesen, die dieses Fresko für uns Vertriebene so wertvoll und
aussagekräftig machen.
HOB von Görkau, Ute Müller
GFK Jürgen Schmidt
wurde im Buchkalender Erzgebirge- Saazerland 2018 (Preußler-Verlag Nürnberg)
auf den Seiten 122 bis 130 veröffentlicht
v. links n. rechts: Ute Müller; Manfred u. Ernestine Matz; Margot Fritzsche;
Jürgen Schmidt; Dr. Roland Ihl
Einladung zur festlichen Eröffnung des restaurierten Freskos
an der
Stadtkirche St. Aegidius in Jirkov/Görkau
Die Restaurierung des Wandbildes
"Das Beweinen Christi"
erfolgte von Juli
bis Oktober 2014.
Die Veranstaltung findet am Sonnabend,
dem 1.
November 2014 um 14:00 Uhr statt.
Das Dekanalamt Jirkov/Görkau lädt dazu
herzlich ein.
Dankgottesdienst
in Sachsen und Böhmen
Foto: O. Schmidt, 2014
Herzliche Einladung
zur Mitfeier der Hl. Messe
(deutsch/ tschechisch)
im böhmischen Erzgebirge
Samstag, den 4. Oktober 2014, 10:oo Uhr
Anfahrten aus Deutschland:
über
Marienberg
-
Reitzenhain
-
Natschung
(Načetin)
–
Kallich
(Kalek)
–
Platten
(Blatno)
nach
Quinau
(Květnov)
oder über
Komotau
(Chomutov)
-
Platten
(Blatno)
nach
Quinau
(Květnov).
Anfahrten über Deutscheinsiedel, Deutschneudorf, Deutschkatharinenberg
oder Rübenau nur für Ortskundige.
Die Wallfahrtskirche ist nur an den Wallfahrtssonntagen im Juli jeden Jahres
geöffnet.
Anfragen an:
Pfr. H. Bohaboj, Chemnitz,Tel.:
Tel.: 0371- 2675040
Wallfahrer auf dem Weg zur Quinauer Kirche
Wallfahrer beim Rosenkranzgebet auf der Treppe zur Kirche
Plakat zur
Quinauer Wallfahrt
im böhmischen Erzgebirge
Foto:
Šnajdr Pavel Chomutov,
Wallfahrtskirche Quinau, Herbst 2013
in der Kirche Mariä Heimsuchung
- in deutscher Sprache –
An den Sonntagen
6., 13. u. 20. Juli 2014 -
Beginn jeweils 14.15 Uhr
Am Sonntag, dem 13. Juli, 11:oo Uhr
feiert Bischof Jan Baxant aus
Litomerice / Leitmeritz
einen Wallfahrtsgottesdienst; dazu wird herzlich eingeladen.
Anfahrten aus Deutschland:
über
Marienberg
-
Reitzenhain
-
Natschung
(Načetin)
–
Kallich
(Kalek)
–
Platten
(Blatno)
nach
Quinau
(Květnov)
oder über
Komotau
(Chomutov)
-
Platten
(Blatno)
nach
Quinau
(Květnov).
Anfahrten über Deutscheinsiedel, Deutschneudorf, Deutschkatharinenberg
oder Rübenau nur für Ortskundige.
Die Wallfahrtskirche ist an diesen Sonntagen bereits am Vormittag geöffnet.
Es finden ab 8:00 Uhr verschiedene Gottesdienste statt.
Anfragen an:
Pfr. Brünnler, Schmölln Tel.:
034491-582393
Das 18. Jahrestreffen des GFK
vom 29. Mai bis 1. Juni 2014 in Oberwiesenthal
Nach dem Abendessen begrüßte Prof. Rudolf Jansche alle Gäste. Dabei
betonte er besonders die Verbundenheit zu allen Heimatfreunden, die aus
gesundheitlichen Gründen nicht mehr dabei sein konnten und in einer
Schweigeminute wurde der Verstorbenen gedacht. Die Zeitschrift zum 18.
Jahrestreffen hatte der Organisator Franz Löschner in diesem Jahr schon im
Voraus per Post allen Landsleuten zukommen lassen. Auch zu diesem Treffen hat er
alle organisatorischen Angelegenheiten geregelt, wofür ihm große Dankbarkeit und
Achtung entgegengebracht wurde.
Den "Tag zur freien Verfügung" am 30.05.
nutzen viele Teilnehmer zu Fahrten in die geliebte alte Heimat nach Görkau und
Umgebung. Am Abend fand eine Buchlesung mit der Autorin Rosemarie Ernst statt,
die ihr Buch "Eine Reise in meine Kindheit" mit ihren Lebenserinnerungen aus der
Zeit vor und nach der Vertreibung vorstellte.
Den Höhepunkt des Treffens
bildete wieder der gemeinsame Ausflug mit dem Bus nach Görkau und zum Schloss
Rothenhaus. Das erste Reiseziel war die Pfarrkirche St. Aegidius. Mit dem
Ortspfarrer Miroslav Dvouletý und Familie Thomas wurde eine Andacht gehalten.
Eine besonders schöne Geste war die Übergabe von Oblaten an alle Teilnehmer.
Diese werden auch bei den Wallfahrten in Quinau / Kvetnov angeboten. Auf der
Verpackung findet man Fotos der Kirche und Informationen in deutscher Sprache.
Andacht in der Görkauer Kirche
Unsere Reisegruppe fuhr anschließend nach Schloss Rothenhaus zum
Mittagessen. Dort gab es ein Wiedersehen mit Graf Sandro, der mit seiner Frau
Marie-Caroline und der kleinen Tochter Flavia aus Spanien angereist war. Zum
ersten Mal bei einem Treffen des GFK begrüßt wurde Alexandra von Trotha,
ebenfalls aus dem Hause Hohenlohe-Langenburg. Nach dem Schweinsbraten mit
Knödeln war noch genügend Zeit, um miteinander im Schlosshof zu plaudern.
Rothenhauser Gruppe 2014
Danach fuhren alle Heimatfreunde und Gäste zum Friedhof nach Görkau/Jirkov
zum traditionellen Totengedenken mit Kranzniederlegung. Die Ehrung fand
würdevoll unter Trompetenklängen statt.
Die mit acht Jahren jüngste Teilnehmerin des Treffens, Lene Thomas, entzündete
nach
dem Gebet ihrer Großmutter Gerlinde Esch (Trappschuh) am Gedenkstein ein
Grablicht.
Gedenkfeier am Görkauer Friedhof
Am späteren Nachmittag fand das Konzert des Chores "Ventilky" der Musik-
und Kunstschule Görkau / Jirkov unter Leitung von Frau Milena Sailerová statt.
Dazu waren auch mit Gästen aus der Partnerstadt Brand-Erbisdorf angereist. Der
Chor begeisterte die Zuhörer mit seinem harmonischen und stimmgewaltigen Gesang.
Klassische, geistliche und volkstümliche Musik füllten das einstündige Programm.
Die Rückreise mit dem Bus durch das Erzgebirge durch die so vertrauten Orten
nach Oberwiesehthal ließ den gemeinsamen Tag leise ausklingen. Am Abend
tauschten die Heimatfreunde beim gemütlichen Beisammensein ihre Eindrücke von
diesem gelungenen Jahrestreffen aus. Allen Mitgliedern des aktiven Teams des GFK
gebührt unser größter Dank; besonders auch Frau Ute Müller, die diesen Beitrag
entworfen hat.
Wir hoffen, dass es auch im nächsten Jahr ein Wiedersehen
geben wird.
Jürgen Schmidt, GFK-Internetredaktion, im Juni 2014