Das Betkreuz von Quinau / Květnov erstrahlt in neuem Glanz. EU-Gelder machten
die Restaurierung möglich. Klein und mittlerweile wieder fein steht das steinerne Betkreuz unter den vier Linden in der dörflichen Idylle von Quinau - einem Ortsteil der Gemeinde Platten / Blatno auf der
böhmischen Seite des Erzgebirgskamms. Das war nicht immer so. Lange Zeit fristete das barocke Kleindenkmal aus dem Jahr 1737 ein tristes Dasein.
Verfall und Vandalismus hatten den Korpus am Kreuz teilweise bis auf sein metallenes Alterungsgestänge abmagern lassen, bis sich vor ca. einem Jahr das tschechische Denkmalamt im Rahmen des deutsch-tschechischen Projekts "Untersuchung und Dokumentation von Kleindenkmalen im sächsisch-böhmischen Grenzraum" dieser Sache annahm. Zusammen mit dem Restaurator Radomil Šolc aus Prag dokumentierten Mitarbeiter der Universität Außig / Ústí nad Labem, die neben der TU Bergakademie Freiberg Partner im Projekt ist, den aktuellen Zustand des Denkmals und recherchierten in Archiven sein einstiges Aussehen.
Getreu der Vorlage aus früherer Zeit wurde das Denkmal in der Werkstatt von Radomil Šolc Schritt für Schritt wieder zu dem, was es einmal gewesen ist: Ein Kleinod böhmischer Denkmalskunst, das in wunderschöner Umgebung zum Verweilen
und Gebet einlädt. Möglich wurde dies durch Fördergelder aus dem EU-Programm Ziel 3/Cíl 3, mittels derer das Projekt seit Juni 2009 finanziell unterstützt wurde. Das Projekt, das auf deutscher Seite am Institut für Geotechnik der TU Bergakademie Freiberg angesiedelt ist, läuft noch bis Ende Juli 2012. In den gut drei Jahren Projektlaufzeit wurden nahezu 1000 Kleindenkmale in den Euroregionen Erzgebirge/Krušnohoří, Elbe/Labe und Neiße/Nisa/Nysa dokumentiert und auf ihren aktuellen Zustand hin untersucht. Die Ergebnisse werden in einer Datenbank mit GIS-Anbindung den Denkmalämtern auf beiden Seiten der Grenze zur Verfügung gestellt. Außerdem sind eine Broschüre und eine Wanderausstellung, beide deutsch-tschechisch, im Entstehen. Die Wanderausstellung wird in den nächsten Monaten auf Reisen gehen. Stationen sollen Universitäten, Museen und andere Institutionen in Sachsen und Tschechien sein.